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24 Apr
24Apr
Suara Keheningan | Inosensius I. Sigaze, O.Carm

Zweifel können manchmal durch Wunder verändert werden. Wunder geben den Menschen im Allgemeinen das Vertrauen, dass es eine göttliche Vorsehung gibt. Tatsächlich verlangen manche Menschen sehnsüchtig danach, ein Wunder zu sehen, vergessen dann aber, Jesus von Nazareth zu sehen. Der auferstandene Jesus zeigt sich im heutigen Evangelium so, wie die Propheten gesagt haben. Er offenbart sich durch einen spontanen Moment der Liebeskommunikation. Auf diese Weise stärkte der auferstandene Jesus den Glauben seiner Jünger und insbesondere den Glauben des Thomas. Sind wir uns auch der Kraft der Auferstehung Christi bewusst, die unseren Glauben stärkt? Oder leben wir vielleicht immer noch bequem mit den Zweifeln, die wir haben?

2. Osters.| Apg 5, 12–16; Offb 1, 9–11a.12–13.17–19; Joh 20,19–31

 1. Liebe Brüder und Schwestern, wir haben gerade die Karwoche und die Osteroktav gefeiert. All das, was wir da erlebt haben, ist sicherlich noch frisch in unserem Gedächtnis. Wir erinnern uns noch gut an alle Momente im Leben Jesu: wie er nach Jerusalem zurückkehrte, mit seinen Jüngern aß, wie er gelitten hat, verletzt wurde, am Kreuz starb und wie er begraben wurde. Aber auch erinnern wir uns daran, dass Menschen ein leeres Grab vorfanden, Jesus aber in verklärtem Zustand erfahren konnten. Seine Jünger durften erleben, wie er auch bei verschlossenen Türen kommen konnte und ihnen seinen Frieden zusprach. Er kündigte sogar ein Wiedersehen in Galiläa an. 

2. Eine Woche ist schon vorbei, aber Gerüchte über eine Auferstehung spürt man noch immer. Es herrscht noch immer auch Unsicherheit und Verwirrung bei den ersten Gemeinden. Die Aufregung entstand, weil sie mit den großartigen Erfahrungen der Jünger zusammenhing. Tatsächlich ist es nicht nur eine großartige Erfahrung, sondern auch eine transformierende, umformende Erfahrung. Die Wahrheit selbst wird offenbar. 

3. Es kam zu einer spontanen Liebesmitteilung, das große Ereignis veränderte die Vorstellungen der Jünger und zwar dahingehend, dass die Auferstehung nicht nur eine Prophezeiung war, sondern eine mit den Augen gesehene Wirklichkeit, es gab sogar Zeugen. Die Wahrheit zu sagen und Liebeskommunikation sind unser Thema heute. Grundlage dieser Reflexion besteht darin, dass Jesus dem „ungläubigen“ Thomas seine Wunden zeigt, um die Wunden des Zweifels zu heilen. 

4. Wunden klingen sehr nach Wundern, genauso wie wenn man Freude und Freunde sagt. Diese Ähnlichkeit kann vor allem beim Lesen zu Zweifeln führen. Der Moment der Erscheinung Jesu und das damalige Heilungszeugnis der Jünger galten damals als Wunder. Aber täuschen Sie sich nicht, man sollte nicht an Wunder glauben, sondern an Jesus von Nazareth. 

5. Die Wirklichkeit der Wunde ist nicht nur physisch, sondern wird in den heutigen Lesungen stärker hervorgehoben durch die Wunde des Glaubens. Die Wunde des Glaubens entsteht durch Zweifel. Die Wunde des Glaubens sehen wir bei Thomas in seinem persönlichen Kampf. Er glaubte nicht, bis er die Wunden Jesu sah. Die Wunden Jesu, die er sah, waren Wunder der Wahrheit und spontane Mitteilung der Liebe. 

6. Jesus wusste, wer Thomas war. Jesus erkannte die Wunden des Thomas, weil er zunächst nicht an Jesus glauben konnte und wollte. Gerade in und durch die Zweifel des Thomas zeigte Jesus die Wahrheit seiner Wunden und die Mitteilung seiner Liebe zu den Menschen bzw. zu Thomas. Dies wurde von Jesus getan, damit Thomas' Wunde des Zweifels geheilt wurde, bis es ein Wunder wurde, als er sagen konnte, „Mein Herr und mein Gott!“ 

7. Wir wissen, dass die Apostel nach Jesu Auferstehung weiterhin bezeugten, dass Jesus auferstanden sei; der gemeinsame Glaube an den, der lebt, verbindet die Menschen zur Gemeinschaft - damals wie heute. Einige glaubten sogar, dass die Predigt der Apostel nicht attraktiv oder glaubwürdig sein könnte, wenn sie nicht vom Glauben der gesamten Gemeinde getragen würde. 

8. Wie können wir nun heute an Christus glauben? Kann Glaube wachsen ohne die Wunde des Zweifels? Oder könnte es umgekehrt sein, dass wir als Kirche unsere Wunden des Zweifels pflegen? Ja, warum nicht? Einige sehen diese Wunden in und durch die Probleme und Herausforderungen der Kirche heute. Wie bezeugt man die Wahrheit und die spontane Mitteilung der Liebe? Jesus hat dies getan, um die Zweifelswunden von Thomas in der Vergangenheit zu heilen. Jetzt sind wir an der Reihe, das unseren Nachbarn gegenüber zu tun, ja jedem Menschen, dem wir begegnen, vielleicht sogar uns selbst. 

9. Ich glaube, nur wir selbst wissen, wie tief die Wunde der Selbstzweifel sitzt. Sind wir ein Thomas geworden, der durch die Wunde Jesu geheilt wurde? Oder genießen wir das Leben mit unseren Wunden, weil wir weiterhin auf Wunder warten und blind sind für die Wunder, die in unserem täglichen Leben geschehen? 

10. Später in der zweiten Lesung zeigt die Offenbarung des Johannes, was passiert ist und was passieren wird. In dieser Vision sah er Christus, den Menschensohn, den Priester und König, und sprach deutlich vom „Tag des Herrn“, welcher der Tag der Auferstehung ist, der erste Tag der Woche. Dies ist nicht nur ein Gedenktag für die Gemeinde und jeden Christen, sondern immer auch ein Tag der Begegnung mit Christus, dem Auferstandenen. Im Glauben ist der Tag der Begegnung mit dem Herrn ein Tag der Heilung, weil dort der auferstandene Christus die Wahrheit selbst zeigt und mit uns kommuniziert. 

11. Die Mitteilung der Liebe wird vom auferstandenen Christus konkret ausgedrückt, wenn er sagt: Friede sei mit euch. Die Mitteilung der Liebe drückt sich auch darin aus, dass er den Jüngern sein Geschenk in Form des Heiligen Geistes einhaucht, den Lebensodem für die neue Schöpfung. In der Kraft des Geistes werden die Jünger das Werk Jesu fortsetzen; sie werden sein Wort sprechen und Sünden vergeben. 

12. Man darf auch nicht vergessen, dass der Glaube nicht an Erscheinungen und Wundern festhalten soll; er geschieht in der Begegnung mit Christus: im Hören des Wortes, in der Gemeinschaft der Gläubigen. So entsteht eine Gemeinschaft, die glaubt, obwohl sie nicht sieht. Eine Glaubensgemeinschaft, welche die Gegenwart Christi in und durch sein Wort, in und durch seine Kirche sehen kann. Im Griechischen heißt Glauben: pisteuein. Denselben Klang hören wir in der deutschen Sprache in dem Wort: Pistole. 

13. Ja, dieses Wort bringt mich zu den Worten, die der Apostel Paulus einst den Menschen in Ephesus zurief: Greift zu all den Waffen, die Gott für euch bereithält, zieht seine Rüstung an! Dann könnt ihr alle heimtückischen Anschläge des Teufels abwehren. Denn wir kämpfen nicht gegen Menschen, sondern gegen Mächte und Gewalten des Bösen, die über diese gottlose Welt herrschen und im Unsichtbaren ihr unheilvolles Wesen treiben. Darum nehmt all die Waffen, die Gott euch gibt! Nur gut gerüstet könnt ihr den Mächten des Bösen widerstehen, wenn es zum Kampf kommt. Nur so könnt ihr das Feld behaupten und den Sieg erringen. Bleibt standhaft! Die Wahrheit ist euer Gürtel und Gerechtigkeit euer Brustpanzer. Macht euch bereit, die rettende Botschaft zu verkünden, dass Gott Frieden mit uns geschlossen hat.  Verteidigt euch mit dem Schild des Glaubens, an dem die Brandpfeile des Teufels wirkungslos abprallen. Die Gewissheit, dass euch Jesus Christus gerettet hat, ist euer Helm, der euch schützt. Und nehmt das Wort Gottes. Es ist das Schwert, das euch sein Geist gibt. Hört nie auf zu beten und zu bitten! Lasst euch dabei vom Heiligen Geist leiten. Bleibt wach und bereit. Bittet Gott inständig für alle Christen (Eph 6, 11-18). 

14. Können wir unsere Wunden des Zweifels vom auferstandenen Jesus heilen lassen? Wagen wir es zu versuchen, spontane Liebeskommunikation wie Jesus zu lernen? Die Zweifelswunden des Thomas wurden durch die Wahrheit der Auferstehung Christi und die Mitteilung der Liebe des auferstandenen Jesus geheilt.

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