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14 Nov
14Nov

Jes 52,7-10; Heb 1,1-6; Joh 1,1-18

Illustration: 

Das blinde Mädchen Es gab ein blindes Mädchen, das sich selbst nur wegen der Tatsache hasste, dass sie blind war. Die einzige Person, die sie nicht hasste, war ihr liebevoller Freund, da er immer für sie da war. Sie sagte, wenn sie nur die Welt sehen könnte, würde sie ihn heiraten. Eines Tages schenkte ihr jemand ein Auge – jetzt konnte sie alles sehen, auch ihren Freund. Ihr Freund fragte sie: „Jetzt, da du die Welt sehen kannst, wirst du mich heiraten?“ Das Mädchen war schockiert, als sie sah, dass auch ihr Freund blind war, und weigerte sich, ihn zu heiraten. Ihr Freund ging unter Tränen davon und schrieb ihr später einen Brief: Just take care of my eyes dear. Es gibt einige Gedanken, über die wir bei dieser Geschichte nachdenken können:

1. Die Realität von dem blinden Mädchen ist die Realität des menschlichen Lebens. Die Realität eines Blinden wird oft als Symbol für einen handlungsunfähigen Zustand oder als Zustand der Gefangenschaft angesehen. So wie sich der Mann in Gefangenschaft nach dem Tag seiner Freilassung sehnt, so hofft auch ein Blinder auf den Tag, an dem er die Welt und alles sehen kann. Die Realität Israels unterscheidet sich nicht wesentlich von der obigen Geschichte. Israel war einst in Gefangenschaft. Israel vermisste dann auch jemanden – am Besten einen König - der sie aus der babylonischen Gefangenschaft befreien würde und könnte. Als nun aber ihr König kam, wollten offensichtlich nicht alle ihn akzeptieren. Die meisten von ihnen lehnten den König ab, den sie sich erhofft hatten. Eigentlich können wir in dem König Israels Jesus selbst erkennen, der sein Volk, ja alle Menschen zutiefst liebte, der aber auch von vielen abgelehnt wurde. Der Prophet spricht die Gottesstadt Zion/Jerusalem und somit ihre Bewohner an und verkündet: „Dein Gott ist König“ (Vers 7) und „und alle Enden der Erde werden das Heil unseres Gottes sehen“ (Vers 10). Seine Freundesbotschaft ist zweigeteilt: Die Verse 7-8 beschreiben das Verhältnis von Zion als Frau zu ihrem zurückkehrenden König; die Verse 9-10 beschreiben die sichtbare Tröstung und Wiederherstellung Jerusalems in ihrer Wirkung auf die Völker der Welt. Beide Teile enden damit, dass die Macht Gottes sichtbar wird („sehen“). 

2. Liebevoller Freund Christus ist derjenige, der sich danach sehnt, sich mit seinem Volk zu vereinen. Christus war der liebevolle Freund für den blinden Bettler Bartimäus. Jesus Christus liebte den Menschen mit totaler Liebe. Er gab alles, auch auf Kosten seines Lebens. Jesus Christus schenkt uns mehr als ein Mann, der seiner Freundin ein Auge gibt. Er gibt uns alles, damit wir gerettet werden. Jesus Christus ist bereit, sich demütigen zu lassen, um dem Menschen in allen Zeiten nahe zu sein. Die Menschen können ihn so empfangen und so für seine Heilskraft offen werden. In Jesus Christus wird Gottes ewiges Wort Mensch. Gott wird sichtbar, berührbar, greifbar und angreifbar. Das Risiko der Menschwerdung Gottes ist das Risiko eines jeden Menschen, der für das Gute einsteht, der Stellung bezieht, es ist das Risiko missverstanden und ausgestoßen zu werden. In Jesus Christus endet diese Erfahrung am Kreuz und in der Auferstehung. So zeigt das Leben des Gottessohnes, als Mensch unter Menschen, im Kreuz die Tragik und Not des menschlichen Daseins und in der Auferstehung die Hoffnung, die den Kindern Gottes geschenkt ist. Wer auf Christus schaut, der entdeckt etwas von Gott und damit auch etwas von sich selbst als Kind Gottes. Der Mensch verweigert sich, sich mit ihm zu vereinen. 

3. Der Mensch, der einem anderen Menschen Augen gibt, ist ein Bild der Realität des Menschen. Menschen können vergessen, was ihnen zuteilwurde. Andere sind dankbar für Gottes totale Gnade und Liebe. Es gehört zur Realität des Menschen, dass er nicht offen bleibt für die Verheißungen des Schöpfers. Es gibt die Tatsache der menschlichen Verleugnung. Dennoch: Gottes Liebe bleibt die gleiche, seine Liebe hat sich nicht verändert. Er liebt uns bedingungslos und grenzenlos.

4. Aus dem obigen Brief - und in Zusammenhang mit den heutigen Lesungen - können wir einige Gedanken entnehmen. Wenn jemand seine Augen wirklich gut aufmacht, gibt es Hoffnung, dass er noch einmal sehen wird, wer ihn wirklich liebte. Er konnte die Augen danach nicht mehr zurücknehmen: diese Aussage ist genauso wie unser Gott: Gott schenkt uns seinen einzigen Sohn, weil er uns und Liebe Christi ist ohne Vorbehalt liebt, er tut alles für unser Wohl in dieser Welt, damit wir die Welt und die Schöpfung Gottes sehen können. Johannes verband die Geburt Jesu als das Kommen des ewigen Lichts mit der Welt. Das Wort hat einen Teil der Göttlichkeit. Das Wort, das sich weit und spannend anfühlt, kann nun genau erlebt und gehört werden, sogar so, dass es verstanden wird. In die Welt, an einen dunklen Ort, war das Wort hingelangt und es konnte nicht von dunklen Kräften besiegt werden. Wir, die wir in dieser Welt leben, werden immer besser erfassen, was es bedeutet, dass er sich dafür entscheidet, mit dem Wort verwandt zu sein.

5. Wir müssen lernen, Energie aus einer Quelle zu schöpfen, die nie austrocknet: aus Christus und seinem Wort. Wir müssen die Werke Gottes kennen und glauben, dass Gott durch Jesus Christus uns immer erleuchtet. Wir müssen uns immer mehr dem Funken seines liebevollen Lichts nähern. Im Handeln und Verkünden Jesu, das Johannes nach dem Prolog schildert, wird Gott sichtbar. Und Jesus lädt uns ein, so wie er zu handeln und zu denken und als Kinder Gottes auch etwas von Gott in der Welt als Licht und Leben sichtbar zu machen. „Just take care of my eyes, dear.“

Rm. Ino Sigaze, O.Carm

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