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13 Dec
13Dec

Oleh: P. Inocentius Sigaze, O.Carm

Heute haben wir die dritte Kerze angezündet, denn heute fängt schon die dritte Adventswoche an, die auch Woche des freudigen Wartens genannt wird. Der heutige 3. Adventssonntag heißt seit alters her „Sonntag Gaudete: Freuet euch. In der ersten Lesung aus dem Propheten Jesaja hören wir, dass und wie der Geist des Herrn auf ihn trifft. Es ist wie eine Salbung, eine Weihe oder eine Befähigung für den ihm anvertrauten Dienst, Gottes Wort der Welt zu übermitteln. Jesus bezieht die Worte des Propheten Jesaja am Beginn der heutigen Lesung auf sich selbst. Er ist der Gesalbte Gottes, auf griechisch der „Christòs“, der „Chrístus“, und zwar mehr als alle Propheten. Seine Worte über Gottes Reich waren gute Nachrichten, gute Worte - für die Armen, ja für alle, die um ihre Bedürftigkeit und Armseligkeit wissen und offen sind für Gottes Wort. Für diejenigen, die dieses Wort annehmen, hat Gottes großes Fest schon begonnen.

Predigt 3. Adv. So.| Jes 61, 1-2a.10-11; 1 Thes 5, 16-24; Joh 1, 6-8.19-28.  

1. Heute, am dritten Adventssonntag, sprechen drei Personen mit uns: Jesaja, Paulus und Johannes. Alle drei haben ihren jeweiligen Schwerpunkt. Jesaja befasst sich mit der Situation nach dem Exil. Das Volk Israel ist in das Gelobte Land zurückgekehrt, aber ist damit noch längst nicht alle Probleme los. Es ist enttäuscht und verzweifelt, denn im Gelobten Land sieht es sich mit neuen Schwierigkeiten und Herausforderungen konfrontiert. 

2. Vor dem Hintergrund der Schwierigkeiten, Enttäuschungen und Herausforderungen, die dem Volk Israel die Hoffnung auf bessere Zeiten nehmen könnten, tritt nun Jesaja unter den Israeliten mit einer besonderen Verantwortung auf. Er hat als Prophet drei Aufgaben: Erstens teilt er den Betroffenen eine gute Nachricht mit. Zweitens kümmert er sich um die Herzen der Menschen, die verzweifelt waren. Drittens predigt er, dass Gefangene in die Freiheit entlassen werden. Diese drei Botschaften Jesajas waren für die Israeliten nach der Zeit ihrer Verbannung von großer Bedeutung. Frohe Botschaft ist nicht nur ein tröstliches Versprechen in Zeiten der Sklaverei, sie soll dies auch im gelobten Land sein. Ebenso war es nicht nur in der Vergangenheit wichtig, sich um das Herz der Menschen zu kümmern, sondern dies soll auch für Israel im verheißenen Land einen Platz haben. Gleiches gilt für Jesajas Botschaft der Freiheit von der Gefangenschaft. Welche Gefangene gab es noch, als Israel aus dem Exil kam? Die körperliche Befreiung hat bereits stattgefunden, aber sie waren nach wie vor traumatisiert. Sie waren noch im Gefängnis bestimmter Erinnerungen und Gefühle, von denen sie sich nicht so leicht befreien konnten. 

3. Im Prinzip wurde der Prophet Jesaja zu den Menschen in Israel gesandt, damit sie trotz der noch vorhandenen Schwierigkeiten dennoch an Gottes Verheißungen glauben und sich weiterhin Gott ergeben können. Müssten sie nicht Gott danken, weil das Leben so viel wichtiger ist als die Schwierigkeiten des Lebens und die Freiheit von Sklaverei viel wichtiger ist als die noch vorhandenen Erinnerungen an die schlimme Zeit? Gott hat ihnen doch neues Leben gegeben und sie zurück in das verheißene Land geführt. Warum gibt es kein Wort der Dankbarkeit? 

4. Aus diesem Grund sehe ich, dass Paulus das Thema Dankbarkeit als eine Lebensweise betrachtet, die richtig ist, um auf das Kommen des Herrn zu warten. Es scheint, dass Paulus kritisch die Haltung Israels sieht, die von Enttäuschungen geprägt war, und aus diesem Grund betont er seine Dankbarkeit für seine Gemeinde in Thessaloniki. Dankbarkeit hat für Paulus zwei Dimensionen und zwar: Dankbarkeit als Lebensform und Dankbarkeit als Option. 

5. Dankbarkeit als Lebensform wird bei Paulus deutlich, wenn er dazu einlädt, in allen Dingen und in jeder Situation zu danken. Dies bedeutet, dass man für die Schwierigkeiten und Enttäuschungen, die Israel erlebt hat, auch dankbar sein kann und sollte. Paulus unterstreicht die Gründe, in allem dankbar zu sein: „Weil Gott dies in Christus Jesus will.“ Diese Perspektive kann in der Tat eine Herausforderung für uns sein: Die meisten Menschen können leicht dankbar sein für Erfolg, Gesundheit und Wohlbefinden. Dankbarkeit als Lebensweise ist aber nicht nur eine Lebensweise in erfolgreichen Situationen, bei Gesundheit und Wohlbefinden, aber auch eine Lebensweise in den Schwierigkeiten und Enttäuschungen des Lebens. Dankbarkeit als Option hängt eng mit der menschlichen Freiheit bei Entscheidungen zusammen. Wir wissen, dass wir Menschen mit vielen Angeboten konfrontiert sind. Paulus ermahnte sein Volk mit folgenden Worten: Haltet am Guten fest. Die Entscheidung, dankbar zu sein, bleibt auch dann noch eine gute Option, wenn man enttäuscht worden ist, weil das Angebot, das man gewählt hat, enttäuschend war. 

6. Paulus spricht in der heutigen Lesung nicht nur von Dankbarkeit, sondern er ermahnt auch sein Volk, zu beten.  Gebet und Dankbarkeit sind für Paulus untrennbar. Über den Zusammenhang von Gebet und Dankbarkeit schrieb die Heilige Theresia von Lisieux: „Für mich ist das Gebet ein Schwung des Herzens, ein einfacher Blick zum Himmel, ein Ruf der Dankbarkeit und der Liebe, aus der Mitte der Prüfung wie aus der Mitte der Freude; kurz, es ist etwas Großes, Übernatürliches, das mir die Seele weitet und mich mit Jesus vereint.“ Es ist aufschlussreich zu sehen, wie Theresia von Lisieux den Zusammenhang von Gebet und Dankbarkeit beschreibt. Es ist klar, dass man in keiner Weise dankbar sein kann, wenn man die Stimme eines schwingenden Herzens nicht hört und einen einfachen Blick auf den Himmel nicht hat oder haben kann. 

7. In Bezug auf den Klang erinnere ich mich an eine kleine Geschichte, die sich 2008 zugetragen hat. Ein Mitbruder von mir, der gerade aus Deutschland zurückkam, weil er sein Studium beendet hatte, wollte seinen Koffer wieder öffnen, dessen Nummern er selbst vergessen hatte. Der Koffer war schon lange in einem Lagerhaus aufbewahrt worden, bevor er zum Studium nach Deutschland ging. Er nahm den Koffer und sagte uns: Wer ihn öffnen kann, dem schenke ich 50 Rupiah. Ich antwortete damals: „Ich bin bereit, ihn zu öffnen, wenn du mir 30 Minuten gibst“. Mein Mitbruder war erstaunt und konnte nicht glauben, wie ich die 4 verschiedenen Nummern finden könnte, die er vor 8 Jahren arrangiert hatte. Zu dieser Zeit glaubte ich fest daran, dass ich die richtige Kombination der Zahlen sehr leicht wiederentdecken könnte. Er fragte: wie bitte? Ich sagte: „Nur durch Hören des Tons oder der Änderung des Tons bei jeder Drehung der Zahlen. Das Echo jeder Nummernänderung ist immer unterschiedlich, aber bei den Nummern, die als Nummern zugewiesen wurden, hat der Akkord das gleiche Klangecho. Meine Mitbrüder hatten ihre Schwierigkeiten damit, das zu verstehen und zu glauben. Ich sagte, gib mir jetzt deinen Koffer. Und in nur 10 Minuten konnte ich die richtige Zahlenkombination finden, ohne auf die Zahlen zu schauen, und der Koffer konnte wieder geöffnet werden. 

8. Die Stimme ist wie eine geheime Botschaft der Wahrheit, der Übereinstimmung in der Vielfalt. Inmitten des unruhigen Wartens der Juden auf den Messias kam Johannes als Zeuge, um das Licht zu bezeugen. Als Johanes gefragt wurde, wer er sei, antwortete er: Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft. Eine ungewöhnliche Identitätsdarstellung, die sogar als seltsam bezeichnet werden kann. Es könnte sein, dass Johannes zeigen wollte, dass seine Identität eins geworden war mit der Identität der Botschaft, die er übermittelte. Wichtig war nicht ér hier, sondern die Person, die mit seiner Stimme in der Wüste verkündet wurde. 

9. Die Idee über Stimme und Identitätsdarstellung bezieht sich einerseits auf eine transzendentale Autorität. Aus der Wolke kam eine Stimme, die sagte: „Dies ist mein geliebter Sohn, ich freue mich auf ihn, höre ihm zu.“ Andererseits kann eine Stimme die Beschreibung einer bestimmten Situation sein. So heißt es in: Mt 2:18.In Rama war eine Stimme zu hören, die weinte und klagte: Rahel weinte um ihre Kinder und wollte sich nicht trösten lassen, denn sie waren nicht mehr“. An der Stimme werden wir viele Dinge erkennen. Es gibt eine Stimme der Enttäuschung wie bei Israel nach dem Exil. Es gibt auch eine Stimme der Dankbarkeit, wie Paulus diese von seinem Volk in Thessaloniki erwartet. Es gibt Stimmen wie die Stimme des Johannes, der in der Wüste ruft: Ebnet den Weg für den Herrn! Es gibt auch die Stimme von kranken Menschen, die von der Korona Pandemie betroffen sind, und die mit ihrer Stimme um Hilfe bitten. Es gibt auch Stimmen der Hoffnung bei Kindern und Jugendlichen, die aufgrund der Korona Krise ihre Chance auf Bildung in Gefahr sehen oder gar verloren haben. Es gibt auch Stimmen, die über den Verlust eines Arbeitsplatzes oder über den Verlust von Freunden, Eltern oder Familie weinen. Es gibt auch Stimmen von Politikern/rinnen, die wegen unterschiedlicher politischer Interessen protestieren. 

10. Das Leben selbst ist letztendlich untrennbar mit der Stimme verbunden. Können wir die Stimme der Freude inmitten der Hektik menschlicher Beschäftigungen hören? Können wir immer noch die Stimme einer stillen Wüste in unserer Gemeinde und Familie hören? Abschließend lade ich uns ein zu lernen, in den verschiedenen Stimmen in der Wüste unseres Lebens die Stimme Gottes zu hören, und seien wir weiterhin dankbar, dass wir noch am Leben sind.

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