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26 Feb
26Feb
Suara Keheningan | Jonas Fuchs


Der Psalmist schreit: „Vergilt ihnen, wie es ihrem Treiben entspricht. Vergilt ihnen, wie es das Werk ihrer Hände verdient!“ „Er reißt sie nieder und richtet sie nicht wieder auf.“ Er fordert von Gott Vergeltung. Wann hast du, wann haben Sie bei Gott schon mal um Vergeltung gebeten? Wann beten wir mal darum, Gott möge jemanden niederreißen, und vernichten? 

In unseren Ohren – ich glaube das ist die größte Herausforderung wenn Menschen unserer Zeit und Kultur diesen Psalm Lesen – klingen diese Worte anstößig. Nicht nur verzweifelt, sondern einfach falsch. Vergeltung ist doch eine Logik aus längst vergangenen Zeiten, oder wahnsinniger Autokraten. Eine Kategorie, die wir heute hinter uns gelassen haben. 

Zum Glück! Vergeltung ist etwas grausames, ein Grund für den ewigen Kreislauf der Gewalt. Und wenn wir uns vielleicht auch vorstellen können, dass jemand in echter Verzweiflung, also wenn es das Leben mal ganz mies mit einem meint und man wirkliches Unrecht erfahren hat, wenn man dann durchdreht und Vergeltung fordert – das verstehen wir vielleicht, aber selbst dann bleibt eine solche Forderung doch letztlich moralisch verwerflich. Was für ein Glück also, dass Gott hier schweigt. Und sich nicht auf die Ebene der Vergeltung hinablässt, die der Beter fordert – zumindest scheint es anfangs so. 

Was für ein Glück, dass Gott hier unseren modernen, aufgeklärten moralischen Standards entspricht. Aber ich glaube diese Perspektive wird der Sache hier weder gerecht, noch nimmt sie den Beter und seine Situation tatsächlich ernst. Wer den Psalmisten so versteht missversteht ihn gänzlich. Diese Gedanken, zeigen nur die Überheblichkeit unseres heutigen Zeitgeistes. 

Aber was geht hier wirklich vor? Wie verstehen wir den Autor richtig? Zunächst müssen wir uns auf die Situation des Beters einlassen: Der Psalmist ist verzweifelt. Er erlebt eine Krise. Und in seiner Not ruft er zu Gott. „Wende dich nicht schweigend ab von mir!“ „Höre mein lautes Flehen, wenn ich zu dir schreie, wenn ich die Hände zu deinem Allerheiligsten erhebe.“ 

Doch Gott schweigt. Der bittere Hilferuf des Psalmisten verhallt in der Ferne. Sein Schluchzen verklingt in der Leere. Seine flehende Stimme erstirbt in endloser Weite. Was bleibt ist Stille. Einsame Stille. Sein Gott, zu dem er betet, bleibt stumm. Für den, der Gott um Hilfe ruft, ist das Schweigen Gottes eine Katastrophe. 

Das ist das Problem des Beters! Gottes schweigen. Der Psalmist weiß, wie dramatisch das ist: „Wolltest du schweigen, würde ich denen gleich, die längst begraben sind.“ sagt er. Gottes Schweigen, ist unser Tod. Gottes Schweigen, ist Gottes Tod. Denn die falschen Götzen schweigen. Die aus Holz oder Stein gemacht sind. 

Sie haben zwar einen Mund, aber können nicht sprechen. Sie sind Stumm, leblos. Ist der Gott des Psalmisten auch leblos, und deshalb stumm? Wenn wir Gottes Stimme in unserem Leben nicht hören, zweifeln wir dann an seiner Existenz? 

Das ist eine Frage, die sich stellt. Gibt es Gott überhaupt? Oder, eine zweite Frage die sich aus dem Schweigen Gottes ergibt, noch schlimmer: Wenn Gott tatsächlich ein Lebendiger Gott ist, warum antwortet er nicht? Ist er ein grausamer Gott? Wenn er sieht wie Leid und Unrecht geschieht, warum greift er nicht ein? 

Warum spricht er kein Machtwort, das dem ein Ende setzt? Warum unterlässt er jede Hilfeleistung? Und ich denke das ist es, wonach der Psalmist hier ruft, wenn er um Vergeltung fleht. So verstehen wir ihn besser: Er dreht nicht durch, verliert den Verstand: sondern sehnt sich schlicht und ergreifend nach einem Ende des Schreckens. Dass die, die Böses tun auch dafür zur 2 Rechenschaft gezogen werden. „Wende ihr Tun auf sie selbst zurück!“ ruft er. Die Bösen sollen nicht ungestraft bleiben, sondern die Konsequenzen ihres Handelns spüren. 

Darum fleht der Beter! Doch Gott schweigt. Und er weiß: Gottes Schweigen, ist sein Tod. Ich denke hier sind wir am Kern der Sache. Gott Schweigt im Angesicht des Unrechts. Und Gottes Schweigen ist des Beters Tod. Aber er weiß auch: Gottes Wort, kann Leben schenken! GOTTES WORT, UNSER BROT Gottes Wort ist Leben! Am Anfang sprach Gott uns Menschen ins Sein. Mit seinem göttlichen Wort schuf er alles Leben, gestaltete er die Welt. Sein Wort wies allen Dingen ihren Platz zu. Gott sprach – und die Meere entstanden. Gott sprach – und die Berge erhoben sich. Gott sprach – und die Sterne begannen am Firmament zu funkeln. 

Gott sprach – und die Meere wurden mit Leben gefüllt. Pflanzen reckten sich zum Himmel und Tiere bewohnten die Erde. Und schließlich sprach Gott: „Lasst uns Menschen machen.“ Bevor wir, jeder von uns, unsere ersten Worte sprechen konnten, rief Gott uns Menschen ins Leben! Alles hängt von Gottes Wort ab. Unser Leben hängt von Gottes Wort ab. 

Das ganze All wartet auf seinen Befehl. Der Psalmist weiß das. Er weiß, dass auch in seiner konkreten Situation dieser Gott mit nur einem Wort alles ändern kann. Ihm wieder neues Leben einhauchen kann. Deshalb schreit er zu Gott. Nennt ihn von Anfang an: „Herr, mein Fels.“ Unbeirrbar weiß er, dass Gottes Wort Leben schenkt. Und so geschieht es auch. Endlich spricht Gott! „Er hat mein lautes Flehen erhört.“ „Mir wurde geholfen“. 

Ruft er vor Freude aus. „Der Herr sei gepriesen.“ Er nennt Gott „meine Kraft und mein Schild, auf ihn vertraut mein Herz.“ „Ihm will ich danken mit meinem Lied.“ Und schließlich bittet er: „Hilf deinem Volk und segne dein Erbe, führe und trage es in Ewigkeit.“ Und so tat er es bis heute. Unser Gott führt und trägt uns, in Ewigkeit. Denn unser Gott hat gesprochen. Ein für alle mal sprach er ein lebendiges Wort.

Gottes Wort wurde Fleisch. Unser Gott sah nicht aus der Ferne zu, der Welt enthoben. Gott blickte nicht aus himmlischen Höhen auf das Unrecht der Welt hinab. Sondern kam selbst herab. Wurde Mensch. Gott setzte sich der Welt aus. Den Übeltätern und Frevlern. Machte sich verletzlich. Und starb einen gewaltsamen Tod am Kreuz. 

Das ist Gottes Wort gegen das Unrecht. Das hat Gott gesprochen, uns zur Rettung. In Jesus Christus. Dieses Wort ist unsere Stärke. Es ist uns Schutz und Heil, Orientierung und Hilfe für uns als Kirche, seine Erben – und für das Leben jedes einzelnen. Dieses Wort führe und trage uns in Ewigkeit, zu ewigem Leben. Amen.

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